top of page
Katharina Schulz

Auseinandersetzungen, negative Erlebnisse... Oft ein Anstoß für positive Veränderungen

An meinem ersten Arbeitstag nach fünf Wochen Sommerferien war bei mir so eine Mischung aus Wehmut und Vorfreude.


Und das, obwohl gerade der Anfang unseres Urlaubs nicht nur “heititeiti-Sonnenschein” war. Auch mein Mann, meine zwei Söhne und ich mussten uns erstmal an die Veränderung “Urlaub auf 10qm Camper” gewöhnen.

Das Geknirsche ging schon am ersten Urlaubstag los. Mein Mann sagte zu mir: “Puh, ich habe jetzt echt zwei Tage nur damit verbracht, unseren Camper zu packen.”


Meine Antwort: “Schön, danke.”


Und in dem Moment hing unser Haussegen schon schief. “Ey, ich packe hier für unsere Familie und bekomme Null Wertschätzung.” Meine Antwort (im latent genervten Tonfall) hat es nicht besser gemacht: “Wieso? Ich habe doch ‘schön und danke’ gesagt?!?”


Was folgte, war erstmal: Schweigen.


Dann Ablenkung und so war es erstmal vergessen.


Dann las ich in meiner Sommerlektüre, dass wir uns in Beziehungen häufig darauf fokussieren, wie wir besser streiten können. Doch Studien haben gezeigt, dass die Art und Weise, wie man zusammen feiert (und damit sind keine Partys gemeint), vielmehr über eine starke Beziehung aussagt, als die Art und Weise, wie man streitet.


In dem Buch “Flourish - Wie Menschen aufblühen: Die Positive Psychologie des gelungenen Lebens” von Martin E.P. Seligman werden die folgenden vier Reaktionsstile aufgeführt. Für mich ein absolutes Aha-Erlebnis, da ich scheinbar ein “passiv-konstruktiver Reagierer” bin.


Zurück zum Beispiel meines Mannes: “Ich habe zwei Tage lang den Camper gepackt.” So könnten mögliche Reaktionen aussehen:


1. Aktiv und konstruktiv:

"Boah, krass. Das ist echt ganz schön viel Arbeit. Voll gut. Ich bin dir wirklich dankbar. Wie hast du es eigentlich geschafft, noch das Planschbecken unterzubekommen?”

Nonverbal: Du bleibst im Augenkontakt und bringst ein positives Gefühl durch ein echtes Lächeln, Berührung und Lachen zum Ausdruck.


2. Passiv und konstruktiv:

“Schön, danke.”

Nonverbal: Wenig oder kein aktiver Ausdruck von Gefühlen. (Also genau meine Reaktion).


3. Aktiv und destruktiv:

“Das hört sich so an, als hätten wir viel zu viel Zeug eingepackt. Du hättest ja mal lieber überlegen können, was wir nicht mitnehmen.”

Nonverbal: Durch beispielsweise Stirnrunzeln und finsteren Blick werden negative Gefühle zum Ausdruck gebracht.


4. Passiv und destruktiv:

“Was sollen wir eigentlich morgen machen?”

Nonverbal: Wenig, oder kein Augenkontakt, Abwenden, den Raum verlassen.


Ich habe meinem Mann davon erzählt und mir danach wirklich Mühe gegeben, mehr “aktiv und konstruktiv” zu reagieren. Und ich muss sagen: Es hat echt was verändert. Selbst meinem Mann ist es positiv aufgefallen. ;)


Genau für solche Momente ist eine Veränderung echt hilfreich. Wenn wir immer in unseren alltäglichen Routinen bleiben, ändert sich nicht viel. In diesem Fall war es bei mir unser Urlaub: Ich hatte Zeit zum Lesen, zum Reflektieren und auch einfach Lust und Kraft meine neuen Erkenntnisse auszuprobieren.


Gute Ideen für Deine Selbstständigkeit


Lerne uns und die Jopenau besser kennen und melde Dich zu unseren Briefen an. Ein Mal pro Woche teilen wir unsere praktischen Impulse rund um anders gründen und anders Unternehmerin sein. Wertebasiert, selbstfürsorglich, nachhaltig. Und wir gehen immer wieder der Frage nach, wie das mit dem Teilzeit-Unternehmertum eigentlich geht:


Kommentare


bottom of page