In voller Offenheit hier meine drei wichtigsten Learnings ohne Selbstbeweihräucherung. Versprochen.
Learning 1: “Ich könnte das nicht”
Immer wieder kommen wir in Gesprächen auf die ukrainische Familie, die seit mittlerweile acht Monaten bei uns wohnt und mit uns die Küche teilt. Sehr oft höre ich: “Ich finde es wirklich toll, dass Ihr das macht. Ich könnte das nicht.”
Soll ich Dir etwas verraten? Ich hätte in drei kalten Wintern nicht gedacht, dass ich das könnte. Ich brauche viel Zeit für mich, laufe am Wochenende gerne bis mittags im Schlafanzug rum und eine Schwarztee-vergilbte Spüle kann mir schon mal die Laune verderben.
Soll ich Dir noch etwas verraten? Ich kann es doch.
Und weißt Du, was ich noch kann, von dem ich es niemals gedacht hätte?
Ich kann in den Sommerferien mit meiner Familie und unserem VW Bus sechs Wochen durch Norwegen strawenzeln, obwohl (oder weil?) ich selbstständig bin.
Ich kann erfolgreich selbstständig sein und trotzdem ab mittags für meine Familie da sein (Stichwort Teilzeit-Unternehmerin).
Ich kann durch Social Media die richtigen Menschen auf die Jopenau aufmerksam machen, obwohl ich vor zwei Jahren noch nicht einmal wusste, wie man eine Instagram Story erstellt.
Was ist mein Learning?
Von “ich könnte das nicht” lasse ich mich nicht mehr aufhalten.
Learning 2: Negative Gedankenspiralen
Ich schätze mal, dieses Learning ist für die, die mich bereits ein bißchen kennen, das Überraschendste. Sozusagen ein Outing. Dann wollen wir mal.
An Weihnachten haben wir uns unseren jährlichen Familienfilm angeschaut. Das Jahr 2022 der Familie Jopen in 40 Minuten.
In der Mitte des Films gibt es eine Szene, die sieht von außen so bezaubernd nach heile Welt aus, dass einem beim Betrachten fast die Tränen kommen.
Zufälligerweise erinnere ich mich sehr gut an den Moment, als wir diese Szene aufgenommen haben. Das Niederschmetternde: von außen sah alles wunderbar, im Innen bei mir ganz anders aus.
Ungefähr zwei Stunden zuvor hatte ich einen privaten Anruf erhalten, über dessen Inhalte ich mich sehr geärgert habe. Eigentlich war es keine große Sache, aber bei mir war ein wunder Punkt getroffen.
Nun war ich bereits zwei Stunden dabei, vor mich hin zu grollen und den Anrufenden gedanklich zu beschimpfen. Zwei Stunden! Und das in schönster Kulisse, umgeben von meinen lachenden Kindern und meinem gut gelaunten Ehemann.
Die Erkenntnis, wie sehr ich mich in eigentlich wundervollen Momenten in negativen Gedankenspiralen verlieren kann, hat mich wirklich umgehauen.
Was ist mein Learning?
Ich werde nicht verhindern können, dass mich irgendwelche Ereignisse ärgern. That's life.
Aber ich werde mich von ihnen nicht mehr über einen längeren Zeitraum runterziehen lassen. Ich werde sie entlarven, einer konstruktiven Analyse unterziehen oder weitere mir vertraute “Tools” verwenden, und sie dann wieder ziehen lassen. Do what you preach.
Learning 3: So schnell geht das nicht vorbei
Ja, es war ein herausforderndes Jahr.
Aber wenn wir ganz ehrlich sind, haben wir das in den vergangenen Jahrzehnten nicht auch immer gedacht? Denken wir nicht immer, jetzt ist die Zeit gerade ganz furchtbar?
In den 70ern die Angst vor dem Atomkrieg, in den 80ern Angst vor dem großen Waldsterben, in den 90ern die Angst vor dem Millenium-Bug, in den 2000ern die Angst vor Terroristen. Und so weiter. Ich möchte nichts davon bagatellisieren. Aber ich habe erkannt, dass es die “großen Ängste” immer gab und immer geben wird.
Was ist mein Learning?
Ich lasse mich von diesen Ängsten nicht mehr aufhalten. Ich werde kontinuierlich meine kleinen Schritte gehen. Ich werde das tun, was in meinem Gestaltungsspielraum liegt und mich auf einen konstruktiven Umgang konzentrieren.
So, jetzt bist Du dran. :)
Wo findest Du Dich wieder? Von was lässt Du Dich 2023 nicht mehr aufhalten?
Schreib mir gerne. Ich freue mich über jede Antwort und lese natürlich alles.
Gute Ideen für Neues Unternehmertum
Lerne mich und die Jopenau besser kennen und melde Dich zu meinen News an. Ein Mal pro Woche teile ich meine praktischen Impulse rund um anders gründen und anders Unternehmerin sein und meine Erlebnisse aus dem Leben einer Teilzeit-Unternehmerin:
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