top of page

Besser als du selbst.

Gestern haben mein jüngerer Sohn und ich angefangen, am nordspanischen Strand Beachball zu spielen. Dieses Tennis ähnliche Spiel mit diesen Holzschlägern, das, wenn man es nicht selber spielt, einen am Strand zum Wahnsinn treiben kann. Tock, Tock, Tock… Am Anfang war kein Ballwechsel möglich, dann ging es zwei Mal hin und her, nach einer Weile fünf Mal.


Dann ging das Ganze gehörig in die Hose.


Nach unserem schönen Ballwechsel, in dem mein Sohn und ich fünf Mal hin und her spielten, war alles bestens. Zufrieden freuten wir uns an unserem Fortschritt.


Bis zu dem Moment, als wir eine Pause machten und sich der große Bruder mit dem Papa die Schläger schnappte. Sie spielten exakt 27 Mal hin und her.


Plötzlich zählte unser Ergebnis für meinen Sohn nichts mehr. Wer kann sich schon an fünf Mal freuen, wenn es andere aus dem Stand 27 Mal schaffen?!


Zeit für eine Coaching-Einheit für meinen kleinen Sohn (das arme Kind ;)). Und später auch für mich.


Ich versuchte, ihm zu vermitteln, dass er sich beim Erlernen einer neuen Sache nie nie niemals mit anderen messen darf. Das ist der direkte und unvermeidliche Weg zum Unglücklichsein. Es gibt immer jemanden, der “besser” ist. Immer.


Deswegen darf der einzige Gradmesser nur die Veränderung der eigenen “Leistung” im jeweiligen Kontext sein. Ich glaube, ich habe das ganze etwas kindgerechter erklärt.


Spiele ich ein kleines bißchen sicherer als vor einer halben Stunde? Erwische ich mehr Bälle? Macht es mir mehr Spaß?


Nur das zählt.


“Aber was ist mit den großen Vorbildern?” fragst Du Dich vielleicht. Mit den Menschen, die etwas richtig gut können und uns darüber zu Höchstleistungen motivieren sollen?


Meiner Erfahrung nach taugen solche Vorbilder zu: nichts. Im Gegenteil: Sie gaukeln uns vor, dass wir “es” auch schaffen können - was auch immer “es” sein mag. Glück, Zufriedenheit, Ordnung, Erfolg, Geld.


Meines Erachtens birgen Vorbilder die Gefahr, uns in eine Richtung zu ziehen, die nicht uns selbst entspricht. Wir sollen bzw. wollen lediglich so sein bzw. handeln, wie sie. Wollen wir das wirklich? Möchten wir nicht die “beste Version unserer selbst” sein?


Wollen wir nicht unsere Talente entdecken, miteinander kombinieren und nutzen? Sie durch üben, üben, üben zu “können” ausbilden? Ist es nicht das? Deshalb: vergleichen sollten wir uns nur mit uns selbst in dem jeweiligen Kontext


Was bedeutet das für’s Gründen?


Hast Du letzten Monat noch keine Ahnung gehabt, mit was Du Dich selbstständig machen könntest und inzwischen eine leise Ahnung, wohin die Reise hingehen könnte? Glückwunsch, das nenne ich Fortschritt!


War das Thema Steuern für Dich vor Kurzem noch ein Buch mit sieben Siegeln und heute kennst Du die wichtigsten Steuerarten, die für eine Selbstständige relevant sind? Bravo, weiter so!


Hast Du Dich vor nicht allzulanger Zeit auf Fotos selber nicht wirklich gerne gesehen und Dich heute getraut, Dein Instagram-Profilbild mit Deinem Gesicht hochzuladen. Yeah!


Und so geht es weiter.


Bitte, lasse Dich nicht verückt machen, wie weit andere sind.


Bleib bei Dir, messe Dich an Deinen kleinen Fortschritten und genieße Deine eigene Entwicklung.


Gute Ideen für Deine Selbstständigkeit


Lerne mich und die Jopenau besser kennen und melde Dich zu meinen Briefen an. Ein Mal pro Woche teile ich meine praktischen Impulse rund um anders gründen und anders Unternehmerin sein. Wertebasiert, selbstfürsorglich, nachhaltig. Und ich gehe immer wieder der Frage nach, wie das mit dem Teilzeit-Unternehmertum eigentlich geht:



bottom of page