Ehrlich gesagt glaube ich, läuft es bei vielen Frauen, die zum ersten Mal gründen möchten, ähnlich wie im Fußballstadion.
60.000 Fans im Stadion denken, sie sind 60.000 Trainer. Jeder hat eine Meinung und weiß am besten, wie die Strategie der Mannschaft sein sollte.
Der Ehemann denkt, er ist Trainer bzw. Gründungscoach. Er hat eine Meinung und weiß am besten, wie die Strategie der gründenden Ehefrau sein sollte. Und dann gibt es da auch noch den Freundeskreis, die Mutter, die Schwiegermutter, den Bruder, die Schwester, alle haben irgendwie eine Meinung, wie wir am besten vorgehen sollten. So viele Trainer! Da kann man leicht mal den Überblick verlieren.
Meine Erfahrung ist, dass es sich durchaus lohnt, bei einer Neu-Ausrichtung mit ausgewählten (!) Liebsten im Gespräch zu bleiben. Erstens kennen sie uns gut und handeln in bester Absicht. Zweitens merkt man ja auch erst im Gespräch, ob man bei einer Idee, bei einem neuen Gedanken auf dem richtigen Pfad ist.
Wichtig finde ich, dass es nicht darum geht, das Umfeld um Erlaubnis zu fragen, ob man sich neu ausrichten darf. Es geht vielmehr darum, das Gespräch als Spiegel für die eigenen Gedanken zu verstehen und - genauso wichtig - diese neue Entwicklung als Möglichkeit für Wachstum innerhalb der Beziehungen zu begreifen (“Wachstum in der Beziehung” darf ich übrigens meinem Mann gegenüber so nicht sagen - sorgt für Augenrollen).
Man bedenke folgende Situation vor knapp elf Jahren: voller Begeisterung komme ich nach Hause und verkünde “ich kündige!!” und erkläre mit strahlenden Augen, dass ich meinen gut bezahlten Job an den Nagel hängen werde, um ins Gefängnis zu gehen und dort ein Sozialunternehmen zu gründen. Ich erspare Dir die Details, fassen wir es so zusammen: mein Umfeld war nicht begeistert. Ich habe viele, viele Gespräche geführt, mir alle Argumente und Sorgen angehört, habe meine Argumente und Hoffnungen formuliert. Das war die perfekte Basis, um zu prüfen, wie ernst ich es meine oder ob es tatsächlich eine Schnapsidee ist. Ein halbes Jahr später betrat ich das erste Mal ein bayerisches Gefängnis.
Ich weiß, dass die Reaktionen des Umfelds wahnsinnig schnell zu Frust führen können. Diese Konflikte totzuschweigen, halte ich für gefährlich. Der Widerstand schwirrt irgendwo in der Luft herum und sorgt dafür, dass wir uns bewusst oder unbewusst blockiert fühlen. Hier heißt es: Mund, Augen und Ohren AUF und durch.
Gute Ideen für Neues Unternehmertum
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