Eine zweiseitige Gewerbeanmeldung ausfüllen und 25 € bezahlen. Schon war die Jopenau offiziell gegründet. Das war genau vor einem Jahr. Ich hatte bereits eine Vorstellung davon, wessen Problem ich wie mit der Jopenau lösen wollte. Das hatte ich durch zahlreiche Interviews vorab herausgefunden. Daraus entwickelte ich im Dezember 2020 mein Anliegen, was bis heute gilt: Ich möchte mit lebenserfahrenen Frauen arbeiten, die von einer Gründung träumen, weil sie selbstbestimmt und wirksam für ein Produkt oder eine Dienstleistung arbeiten möchten, hinter dem oder der sie zu 100 % stehen, aber keine konkrete Geschäftsidee, Angst vor dem Risiko, vor dem Scheitern oder der Überforderung haben oder die nicht alleine losgehen möchten.
Es haut mich um, dass sich im ersten Jahr 52 Frauen mit mir auf die Reise begeben haben. Das entspricht der kompletten Jahrgangsstufe meines Sohnes. Und wenn ich darüber nachdenke, dass die Jopenau nicht nur die Leben dieser Frauen, sondern damit auch das Leben ihrer Angehörigen berührt, dann sind das bei durchschnittlich zwei Angehörigen insgesamt 156 Menschen. Damit ist die “Jopenau - Dein Ort zum Gründen” ja schon ein kleines Dorf, der Gedanke gefällt mir.
Heute und in den nächsten beiden Newsletter spreche ich über meine zentralen Erkenntnisse aus einem Jahr Jopenau.
1. Bauen, lernen, bauen, lernen, dranbleiben, bauen...
Ich hatte erkannt, mit wem ich arbeiten wollte. Durch zahlreiche Gespräche hatte ich die Probleme und Bedürfnisse dieser Zielgruppe identifiziert und das mit meinen Fähigkeiten und meiner Expertise übereinander gelegt. In meinem Marketing habe ich exakt die Probleme und Bedürfnisse adressiert, bin damit sehr früh rausgegangen und habe mich damit gezeigt. Mehr war es nicht. Jeder Schritt für sich war kein Hexenwerk.
Das große Learning: es lohnt sich, über Monate intensiv dranzubleiben, sich dem Vorhaben zu verschenken. Zwischendurch prüfen, ob der Weg stimmt, Feedback der Kundinnen wie ein Schwamm aufsaugen und mit offenen Augen und offenem Herzen weitermarschieren.
2. Das “Wie” ist wichtiger als das “Was”
Es gibt Millionen gute Ideen. Sehr gute Ideen. Umgesetzt davon wird ein Bruchteil. Weil es gar nicht so sehr auf die Idee ankommt, sondern viel mehr wie man das ganze Unterfangen angeht. Welches Umfeld sucht man sich? Wie priorisiert man sich und mit was verbringt man seine Zeit? Ich glaube, die Jopenau erblüht, nicht obwohl, sondern weil ich in Teilzeit gegründet habe. Jeden Tag sechs sehr strukturierte Stunden investiere ich. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich viel mehr rechts und links gucken, mich ablenken, weniger rasch entscheiden, mir viel mehr unwichtige Dinge auf den Tisch laden.
Das große Learning: Das Pareto-Prinzip sagt, dass wir mit 20% des Aufwandes 80% der Ergebnisse erzielen. Das ist eine gute Nachricht für jede gut organisierte Teilzeit-Unternehmerin.
3. Bestands- vor Neukundin
Ich bin nicht grundsätzlich eine Perfektionistin. An manchen Stellen (Social Media Posts, Website-Updates und solches Gedöns) sage ich schnell mal, “das ist jetzt nicht perfekt, aber fertig und raus damit” - in neudeutsch (= englisch): better done than perfect . An anderer Stelle bin ich kompromisslos. Das betrifft insbesondere die inhaltliche Komponente meiner Arbeit. Bei allem, was meine Produkte und den direkten Austausch mit meinen Teilnehmerinnen betrifft, habe ich einen sehr hohen Anspruch.
Das große Learning: für mich ist es sehr befriedigend und auch unternehmerisch eine gute Strategie, meinen Fokus IMMER auf die bestehenden Kundinnen zu legen und mich erst dann um das Neukundengeschäft zu kümmern.
Gute Ideen für Neues Unternehmertum
Lerne Maren und die Jopenau besser kennen und melde Dich zu meinen News an. Ein Mal pro Woche teile ich meine praktischen Impulse rund um anders gründen und anders Unternehmerin sein und meine Erlebnisse aus dem Leben einer Teilzeit-Unternehmerin .
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