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ErMUTigend: Wie Raya zur Sozialunternehmerin wurde

Katharina Schulz

“Der große Wunsch, mutiva zu gründen, kam aus der tiefen Überzeugung, dass Veränderung möglich ist – wenn wir mutig genug sind, sie selbst anzustoßen. Ich habe einen großen Need aus persönlicher Erfahrung gesehen und wollte unbedingt in diesem Bereich etwas verändern.”


Diese Antwort stammt von Raya - der Gründerin von mutiva und Jopenau-Absolventin - auf die Frage “Warum wolltest du überhaupt gründen?”


Und es gibt wahrscheinlich so viele von uns, die den Wunsch in sich tragen “etwas Sinnvolles” zu machen und Impact zu haben. Aber das gleichzeitig nicht als “teures Hobby” machen wollen, sondern als echte Unternehmerin.


Deswegen finden wir Rayas Geschichte so inspirierend und haben ihr drei Fragen gestellt:


Was macht mutiva und was war dein Antreiber mutiva zu gründen?


“Wir bei mutiva stehen an der Seite von Frauen, die psychische Gewalt erfahren haben. Unser Herz schlägt dafür, ihnen einen sicheren Raum zu bieten, in dem sie wachsen, ihre innere Stärke zurückgewinnen und ihr Leben neu gestalten können.


Der Antrieb für mutiva kam durch meine persönliche Erfahrung und die Tatsache, dass es kaum spezifische Angebote für Frauen gibt, die von psychischer Gewalt betroffen sind (...) - vor allem solche, die nicht nur den Schmerz der Vergangenheit adressieren, sondern eine Brücke in eine selbstbestimmte Zukunft bauen.


Fakt ist: Mindestens jede zweite Frau erlebt in ihrem Leben psychische Gewalt. Das hat mich nicht losgelassen, und ich wollte etwas dagegen tun. Ich wollte einen Raum schaffen, der Frauen nicht nur hilft, sondern sie ermutigt, größer zu träumen und mutig ihren eigenen Weg zu gehen.”


Hattest du keine Zweifel?


“Natürlich hatte ich Zweifel, vor allem in Bezug auf die finanzielle Sicherheit. Aber rückblickend hat sich alles gefügt.


Zweifel an der Sache selbst? Nie. Der Weg war klar.”


Und sie räumt auch direkt mit einem Mythos auf - nämlich, dass man mit einem Sozialunternehmen kein Geld verdient bzw. verdienen “darf”.


“Es gibt heute so viele Möglichkeiten und Unterstützungsangebote (...) und ja, du kannst damit sogar Geld verdienen, ohne wirtschaftliche Interessen über alles zu stellen.”


Was ist deine größte Erkenntnis aus deiner Gründungszeit?


“Eine meiner größten Erkenntnisse ist, dass Veränderung Zeit braucht. Du wirst immer wieder neue Schleifen drehen, sei es mit deiner Zielgruppe, deinem Prototyp oder deinem Konzept. Und das ist gut so! Nur durch diese Iterationen entsteht etwas, das wirklich gebraucht wird. (...)


Gründung ist kein Sprint, sondern ein Marathon, und jede Phase hat ihren Wert. Gib dir selbst die Zeit, die du brauchst, und vertraue darauf, dass es sich lohnt.”


Wir finden Rayas Weg mutig und ermutigend zugleich. Und wer weiß, vielleicht haben wir ja die ein oder andere Leser:in, die Raya und ihr Team auf ihrem Weg unterstützen kann und möchte :-)


“Wir starten im März endlich mit unserem Online-Kursprogramm RE:START, das im ersten Jahr wachsen und bekannter werden soll. Es geht jetzt richtig los! Wir arbeiten daran, das Programm u.a. über Arbeitgeber:innen als Angebot für Mitarbeiterinnen zugänglich zu machen – das wird ein wichtiger Schritt für ein stabiles wirtschaftliches Fundament.


Teilt mutiva in eurem Netzwerk und tragt unser Programm in die Welt! Folgt uns auf Instagram (@mutiva.de) und LinkedIn und öffnet uns Türen.


Vielleicht habt ihr Kontakt zu Arbeitgeber:innen, die Interesse an unserem Programm haben, oder kennt Förderungen und Preise, die zu uns passen.


Es gibt so viele Möglichkeiten, Teil unserer Vision zu werden – gemeinsam können wir Großes bewirken. Jede Hilfe bringt uns einen Schritt weiter!”


Passend zu dem Interview mit Raya lese ich (Katharina) gerade das Buch “Moralische Ambition: Wie man aufhört, sein Talent zu vergeuden und etwas schafft, das wirklich zählt” von Rutger Bregman.


Er ist davon überzeugt, dass viele talentierte Menschen ihre Fähigkeiten in sinnlosen Tätigkeiten verschwenden.


Und ich möchte einen Absatz teilen, der mich zum Nachdenken gebracht hat:


”Moralische Ambition beginnt mit einer einfachen Erkenntnis: Man hat nur ein Leben. Die Zeit, die einem auf Erden bleibt, ist das wertvollste Gut. (...) Eine Fulltimekarriere besteht aus 80.000 Stunden und 10.000 Arbeitstagen oder 2.000 Arbeitswochen. Wie Sie diese Zeit verbringen, ist eine der wichtigsten moralischen Fragen in Ihrem Leben.”


Das ist natürlich polarisierend und dem kann man zustimmen oder auch nicht. Aber wir haben immer wieder Teilnehmerinnen, die von ihrem Umfeld belächelt werden, weil sie “etwas Sinnvolles” machen wollen. Ihre Fähigkeiten einsetzen wollen, um mehr Impact zu haben.


Ich persönlich finde, das sollten wir nicht belächeln, sondern unterstützen. Denn es ist doch viel mehr bewundernswert und beeindruckend, wenn der “persönliche Fußabdruck” über den Verzicht von Fleisch aus Massentierhaltung und die Nutzung von Plastikstrohhalmen hinausgeht.


Gute Ideen für Deine Selbstständigkeit


Lerne uns und die Jopenau besser kennen und melde Dich zu unseren Briefen an. Ein Mal pro Woche teilen wir unsere praktischen Impulse rund um anders gründen und anders Unternehmerin sein. Wertebasiert, selbstfürsorglich, nachhaltig. Und wir gehen immer wieder der Frage nach, wie das mit dem Teilzeit-Unternehmertum eigentlich geht:


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