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Networking - muss das sein? Tipps fürs Netzwerken als Selbstständige.

Letzte Woche bin ich auf die Nase gefallen. Und zwar beim Thema Networking: Ich hatte mich auf einen lockeren, virtuellen Austausch gefreut. Doch statt Austausch wurde versucht mir ein teures Coaching aufzuquatschen. 


Am Ende war ich genervt, sauer und enttäuscht. So hatte ich mir Networking nicht vorgestellt. Dabei ist das Netzwerken als Selbstständige besonders wichtig, sagen alle.


Fangen wir mal von vorne an: Seit ein paar Monaten bin ich selbstständig tätig. Bevor ich diesen Schritt gewagt habe (ohne zu wissen, dass ich irgendwann in der Jopenau lande), hatte ich große Fragezeichen. Eins davon war: Kann ich wirklich allein arbeiten? 


Mir hat es immer Spaß gemacht, im Team zu arbeiten. Gerade mit Kollegen, die mit anpackten, verändern wollten und die mit Energie bei der Sache waren. Mit diesen Kollegen konnte ich nicht nur gut arbeiten, sondern auch mit und von ihnen lernen. 


Maren und ich sind immerhin zu zweit und tauschen uns viel aus. Doch ich nahm mir zum Start vor, etwas Zeit in den Austausch mit anderen selbstständigen Frauen und Gründerinnen zu stecken. Ich wollte gern mehr über die unterschiedlichen Lebens- und Geschäftsmodelle dieser Frauen erfahren. Von ihnen lernen und meine Erfahrungen teilen. 


Ganz konkret hieß das für mich: 

  • Ich habe unterschiedliche Frauen-Netzwerken ausgecheckt und deren Angebote ausprobiert, z.B. war ich bei einem virtuellen Networking-Lunch von Gründerinnen und selbstständigen Frauen.

  • Mein erster Besuch bei einem “Women & Wine” Event in München (übrigens auch initiiert von einer tollen, ehemaligen Kollegin von mir).

  • Aktuell treffe ich mich jede Woche mit einer mir zugelosten Frau zu einem virtuellen Kaffee-Date.


Über eins dieser Events habe ich meine “Coaching-Verkäuferin” kennengelernt. Da wir ein paar Überschneidungen in unseren Interessen hatten, verabredeten wir uns zum Austausch. Im Laufe des Gesprächs bekam ich ein komisches Gefühl und beendete das Gespräch früher als geplant. Dann fiel der Groschen: Sie verkauft wahrscheinlich provisionsbasiert Beratungspakete einer Coachin. 


Jetzt könnte ich hingehen und für mich beschließen, dass Networking doch einfach nur nervig ist. Und letzten Freitag war ich so sauer, dass ich in dem Moment keine Lust mehr hatte, nur eine weitere Sekunde meiner Zeit in Networking zu investieren. 


Doch im Laufe des Wochenendes kamen mir dann auch all die schönen Networking-Erlebnisse wieder in Erinnerung:

  • Das Gefühl, wenn man jemanden trifft, die in einer so ähnlichen Situation wie man selbst ist und die einem einfach aus dem Herzen spricht. 

  • Oder das Dokument mit coolen Prompts für chatgpt, die einen den Arbeitsalltag vereinfachen.

  • Und mein besonderes Highlight: Die persönliche LinkedIn-Nachricht von einer Frau, die sich einfach bei mir für das tolle Gespräch bedankt hat. 


Ganz ehrlich: Es ist doch einfach auch mal eine schöne Abwechslung, unterschiedliche Menschen mit ihren unterschiedlichen Ideen, Hintergründen & Charakterzügen kennenzulernen. Falls Du jetzt sagst, das könnte auch etwas für mich sein, hab ich drei Tipps:


  1. Überlege dir, warum Du gern mehr Networken und mit wem Du Dich austauschen möchtest? Interessiert Dich ein ganz konkretes Thema? Oder arbeitest du vielleicht viel allein und suchst einfach etwas Abwechslung mit Gleichgesinnten? 


Egal, aus welchen Gründen Du es machst: Klarheit über Dein “Warum” zu haben, hilft Dir, fokussiert vorzugehen. Ich persönlich war überrascht über die Vielzahl an Networking-Angeboten, aus denen ich auswählen konnte. 


  1. Fang einfach mal an, zu schauen, wo Du diese Personen treffen kannst. Vielleicht bei der Arbeit, in einem Netzwerk oder auf einer Veranstaltung? 


Es muss nicht direkt die anonyme Großveranstaltung sein - Du kannst auch klein starten. Ich bin vor eineinhalb Jahren in den Elternbeirat unseres Kindergartens eingetreten, da ich einfach Lust hatte, ein paar Eltern bei uns im Ort kennenzulernen. Und natürlich klopfe ich mir für mein kleines Ehrenamt auf die Schulter. 


  1. Fragen stellen & Zuhören

Klingt einfach, ist für mich persönlich aber etwas, was ich bei anderen Leuten sehr bewundere, wenn sie das gut können. Die Kunst des Zuhören ist nicht, klug zu antworten. Die Kunst besteht darin, dass sich Dein Gegenüber wirklich gehört und verstanden fühlt. Und wer schon mal etwas erzählen wollte, während der vermeintliche Zuhörer parallel aufs Handy starrte, weiß was ich meine. 


Und was ist mit meiner Coaching-Verkäuferin? Damit habe ich auch meinen Frieden geschlossen. Ich habe ihr meine Enttäuschung mitgeteilt und ihr mein Feedback gegeben. Ich finde Verkaufsgespräche echt ok, sofern die Dienstleistung bei mir ein Problem löst bzw. einen Nutzen hat. Aber nur, wenn mein Gegenüber mir diesen möglichen Verkauf transparent und klar ankündigt. Ich möchte selbst entscheiden, ob ich mich nur austauschen/ networken oder ein Beratungsgespräch zu einem Produkt oder einer Dienstleistung möchte. 


Und zu guter Letzt habe ich für mich nochmal mehr Klarheit gewonnen, was und welche Werte beim Verkaufen unserer Dienstleistungen in der Jopenau wichtig sind. 


Gute Ideen für Deine Selbstständigkeit


Lerne uns und die Jopenau besser kennen und melde Dich zu unseren Briefen an. Ein Mal pro Woche teilen wir unsere praktischen Impulse rund um anders gründen und anders Unternehmerin sein. Wertebasiert, selbstfürsorglich, nachhaltig. Und wir gehen immer wieder der Frage nach, wie das mit dem Teilzeit-Unternehmertum eigentlich geht:



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